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Gesunde Futterumstellung zum Saisonende

Zum Herbst hin ändert sich der Graswuchs auf der Weide. Es gibt weniger protein-, energie- und vitaminreiche Kost für das Pferd. Trotzdem ist noch nicht die Zeit für den dauerhaften Stallaufenthalt im Winter gekommen. Worauf die Pferdebesitzer bei der Futterumstellung zum Winter hin achten sollten, haben wir den Derby®-Geschäftsführer und Experten für Pferdefütterung Dr. Hans-Peter Karp gefragt.

LandFlair: Herr Doktor Karp, was raten Sie Pferdebesitzern, wie sie die Zeit bis zum Stallaufenthalt am besten überbrücken können?

Dr. Karp: Wenn Menge und Qualität vom Weidegras abnehmen, muss eine Zufütterung mit Kraftfutter und Heu erfolgen. Dabei ist eine plötzliche Umstellung zu vermeiden. Saftfutter wie Mash, Rüben und Möhren erleichtern den Übergang und verhindern Koliken durch zu trockene Kost. Wenn Pferdebesitzer keine Zufütterung vornehmen, wird das Pferd unterversorgt. Folgen sind Mangel an Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen. Im schlimmsten Fall droht dem Tier eine Abmagerung, weil die Fettreserven vom Sommer plötzlich aufgebraucht werden. Dann sprechen wir von einer Hyperlipidämie, einer sogenannten Blutverfettung, die besonders bei leichtfuttrigen, robusten Pferden auftreten kann.

LandFlair: Ab wann sollten die Tiere Ihrer Meinung nach dauerhaft im Stall/Paddock untergebracht werden?

Dr. Karp: Solange die Grasnarbe nicht geschädigt wird, können die Pferde zumindest noch stundenweise auf der Weide gehalten werden. Bei längeren Regenperioden im Herbst lassen Sie die Pferde besser bei reichlichen Raufuttergaben in befestigten Ausläufen (Trittsicherheit!). Der Auslauf sollte sich mehr und mehr auf Trampelkoppeln und Sandausläufe erstrecken, um die Grasnarbe der großen Weideflächen zu schonen.

LandFlair: Wie oft braucht denn ein Pferd Futter und in welchen Mengen?

Dr. Karp: Man muss berücksichtigen, dass ein ausgewachsenes Warmblutpferd im Sommer bis zu 60 kg Weidegras aufnimmt, dies entspricht einer Trockenmasseaufnahme von ca. 12 kg. Weidegras ist sehr wasserreich und besteht zu 80 Prozent aus Wasser. Als Faustzahl kann man 2 kg Trockensubstanzaufnahme je 100 kg Körpergewicht zugrunde legen.

Pferde nehmen unter natürlichen Bedingungen ständig kleine ausgewählte Futtermengen auf. Artgemäße Fütterung heißt, dass die Möglichkeit der Futteraufnahme von über 15 Stunden am Tag gewährleistet wird. Grundsätzlich gilt: So viel Raufutter in Form von Heu, Silage, Stroh wie möglich und so viel Kraftfutter wie nötig, denn Pferde sind auf die Verwertung von faserreichem Pflanzenmaterial eingestellt.

Dr. Hans-Peter Karp, Geschäftsführer und Experte für Pferdefütterung

LandFlair: Was macht gutes Winterfutter aus und woraus besteht es? Gibt es noch Zusätze, um Mineral- und Vitaminmangel zu verhindern?

Dr. Karp: Wichtig sind die Nährstoffgehalte, Beschaffenheit und Verdaulichkeit der Futtermittel. Grundfuttermittel wie Heu, Heulage und Silage aber auch Getreide schwanken je nach Schnittzeitpunkt und Ausgangsqualität stark in ihrem Nährstoffgehalt. Sicherheit geben die von namhaften Herstellern angebotenen Mischfuttermittel, denn hier sind die deklarierten Werte geprüft und somit stehen diese Nährstoffe dem Pferd sicher zur Verfügung, etwa bei Derby® Vital, einem Wirkstoffkonzentrat mit Aminosäuren, Vitaminen und Spurenelementen.

Beim Kraftfutter sind mineralisierte und vitaminreiche Futtermittel empfehlenswert. Pelletierte Futtermittel weisen eine hohe Dünndarmverdaulichkeit auf. Stärkereiche Komponenten wie Mais und Gerste eignen sich in geflockter oder gepoppter Form. Die Ergänzungsfuttermittel und das Mineralfutter zeichnen sich durch besonders gute Vitamin-, Mineralstoff- und Spurenelementkombination aus.

LandFlair: Wie können die Tiere den Winter gesund überstehen? Worauf sollten Tierbesitzer besonders achten?

Dr. Karp: Häufig leidet die Futterqualität. Die Futtermittel verderben durch zu feuchte oder unsaubere Lagerbedingungen. Eine Vermehrung von Pilzen, Hefen, Bakterien und Milben muss durch eine trockene und saubere Lagerung verhindert werden. Bei der Kraftfuttermenge sollten Sie eine Energieüberversorgung vermeiden, denn bei mangelnder Bewegung liegt der Bedarf eher an der Untergrenze der Norm. Leinöl hilft in den Zeiten des Fellwechsels, DERBY® Vital hilft, Mängel in der Versorgung mit Aminosäuren, Mineralien und Vitaminen zu verhindern, und natürlich muss frisches Tränkwasser immer zur Verfügung stehen.